Am 8. Mai 2020 jährte sich zum 75. Mal der Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges in Europa. Die Nationalsozialisten hatten unter ihrem Führer sechs Jahre lang großes Leid über Deutschland und Europa gebracht. Viele Millionen Menschen verloren ihre Heimat oder sogar ihr Leben.

Das Bündnis Einbeck ist bunt hat zu diesem Anlass der Erinnerung zu einer Mahnwache am Alten Rathaus in Einbeck aufgerufen, die wegen der Corona-Pandemie unter nachvollziehbaren Einschränkungen stattfinden musste. Rednerinnen und Redner der Kirche, des Deutschen Gewerkschaftsbundes sowie der Einbecker SPD-Vorsitzende Marcus Seidel appellierten an alle gesellschaftlichen Kräfte, das erneute Aufflammen faschistischer Tendenzen in Europa nicht zuzulassen.

Das Bündnis Einbeck ist bunt hat seit Monaten eine Mahnwache zum stillen und würdigen Gedenken an den 75. Jahrestag der Befreiung vom Hitler-Faschismus für den Marktplatz angemeldet. Auf völliges Unverständnis auch bei der SPD stößt die Tatsache, dass die Einbecker Stadtverwaltung eine Kundgebung der Nazi-Partei Die Rechte zur gleichen Uhrzeit auf dem benachbarten Hallenplan genehmigt hat. Die Kundgebung der Faschisten mit lauten Lautsprecherdurchsagen und Musik hat das Gedenken zeitweise deutlich gestört. Wir fragen uns ernsthaft, betonen Seidel und SPD-Pressesprecher Peter Traupe, ob den Verantwortlichen in der Einbecker Ordnungsbehörde die Bedeutung des Erinnerns an das Kriegsende bewusst ist.

Die Bürgermeisterin, die laut Seidel und Traupe passende Worte im Rahmen der Mahnwache gefunden hat, tut nach Aussage der beiden Sozialdemokraten gut daran, bei verantwortlich Handelnden in ihrer Verwaltung mehr Sensibilität für solche Anlässe anzumahnen.

Ein großes Dankeschön richten die beiden Verantwortlichen der Einbecker SPD an die eingesetzten Kräfte der Polizei. Deren Einsatz ist in der derzeitigen Pandemie noch risikoreicher als sonst. Dem besonnenen Vorgehen der Polizei ist es zu verdanken, dass es zu keinen Vorfällen gekommen ist.